Der Monat Mai gilt als Inbegriff des Frühlings! Ein alter Spruch besagt sogar: „Alles neu macht der Mai!“
Wie wäre es also mit einer kleinen „Frischzellenkur“! Nicht im herkömmlichen Sinne, sondern im übertragenen.
Viel diskutiert, oft umstritten, u.v.m. wird in diesem Zusammenhang gerne der Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes im Körper. Allein anhand der Fülle an Büchern hierzu können Sie erkennen, wie viel zu diesem Thema gesagt werden kann oder gesagt werden möchte.
In diesem Monat möchte ich Ihnen gerne einmal einen Ansatz zu dieser Ernährungsform vorstellen. Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich inspirieren zu lassen und es vielleicht einmal selbst auszuprobieren.
Viele sagen hierzu: „Aller Anfang ist schwer!“. Sie machen große Konzepte, was von jetzt an auf den Tisch „muss“ und was in Zukunft „verboten“ ist. Sozusagen die schwarze Liste der Säure-Basen-Ernährung … Wieso so kompliziert und furchteinflößend? Wo einem schon vor dem ersten Bissen der Appetit vor lauter Theorie vergeht. Wenn es auch einen leichteren Einstieg gibt! Das Leben muss auch Genuss sein!
Sicherlich, wenn man erwiesenermaßen gesundheitliche Probleme hat oder ohne Befund ständig müde und ausgelaugt ist, sich unwohl fühlt, dann gibt es Handlungsbedarf. Aber auch hierbei darf und soll man Mensch bleiben und sich nicht kasteien. Denn, wenn ich schon beim Anblick meines Speiseplanes schlechte Laune bekomme, ist etwas falsch.
Der erste Schritt zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes ist zunächst einmal der Kauf von pH-Teststreifen für den Urin. Denn nur so können Sie überprüfen in welchem pH-Bereich ihr Urin überhaupt liegt und ob Sie sich wirklich so „sauer“ ernähren, so „sauer“ sind, wie sie vielleicht vermuten. Eine Anleitung zur Nutzung und Interpretation dieser Streifen liegt diesen in der Regel bei.
Grundsätzlich ist der pH-Wert des Urins nicht über den gesamten Tag gleich, sondern schwankt. Der Morgenurin ist üblicherweise saurer als der Urin nach Mahlzeiten.
Wichtig ist außerdem, dass Ihnen die Messung des Urin pH-Wertes lediglich einen Anhaltspunkt bietet. Die meisten Säuren werden von unserem Körper gebunden ausgeschieden und nicht als freie Säure, wie sie im Urin vorkommt. Die Messung dient also lediglich als Orientierung für Sie und zur späteren Überprüfung, wenn Sie in Ihrer Ernährung etwas verändert haben.
Viele Menschen glauben – und bekommen es auch oft genau so empfohlen – , dass sie im Rahmen einer Ernährung, die sich positiv auf den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auswirken soll, auf Fleisch oder tierisches Eiweiß, wie Milchprodukte verzichten müssen, weil diese „sauer“ sind. Ebenso steht es mit Getreide und auch Süßigkeiten.
Was dabei aus dem Blick gerät, dass ein „saures“, „neutrales“ oder „basisches“ Lebensmittel durch diese Eigenschaft nicht gleich zwangsläufig von besserem oder schlechteren Nutzen für den Körper und Organismus ist oder gar krank macht. Je nach Lebensalter und individueller Konstitution sind für jeden Menschen andere Nahrungsmittel von größerem Wert. Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sodass ein Vorgehen nach „Schema F“ nicht sinnvoll ist!
Oberstes Gebot ist, zu essen, was einem bekommt und was einen fit macht – probieren geht hierbei über studieren. Wie bereits erwähnt: wir alle sind individuell unterschiedlich. Jeder von uns verträgt bestimmte Dinge besser, andere wiederum nicht so gut. Bei unserem Gegenüber kann dies genau anderes herum sein. In erster Linie ist nicht das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel der Schlüssel, sondern die Mischung und die Kombination dieser machen den Effekt!
Eine gute und sinnvolle Richtlinie ist das Verhältnis 1:4. Das heißt: wenn Sie einen Teil säurebildende Nahrungsmittel zu sich nehmen, dienen 4 Teile basenbildende Nahrungsmittel als Unterstützung und Ausgleich der Säuren. Wenn ich also bspw. 100g Fleisch esse, puffern 400g Gemüse dieses ab. Günstig ist es, die Zufuhr sogenannter Säurebildner am selben Tag zu puffern. Ob sie das innerhalb derselben Mahlzeit tun oder über den Tag verteilt obliegt ganz ihrer Entscheidung. Viele bekommen Probleme, wenn sie Fleisch zusammen mit Gemüse essen. Durch die längere Verdauungszeit von Fleisch ggü. Gemüse verlängert sich demzufolge auch die Darmpassage der Nahrung. Wird nun Gemüse zusammen mit Fleisch gegessen, verbleibt auch dieses länger im Verdauungstrakt und beginnt zu gären und zu gasen. Viele Menschen bekommen dadurch Probleme, wie Bauchschmerzen oder Blähungen. Vielleicht es für sie besser, das Gemüse getrennt von der Fleischmahlzeit zu sich zu nehmen. Probieren Sie am besten für sich selbst aus, wie es ihnen am besten bekommt.
Eine sehr gute Orientierungshilfe in puncto sinnvolle Kombination von Nahrungsmitteln bietet hierbei das Buch „Säure-Basen-Balance“ von Prof. Dr. Jürgen Vormann, GU-Verlag!
Wasser mit einem hohen pH-Wert (einfach mit Teststreifen überprüfen) leistet als Hauptgetränk über den Tag bereits einen sensationellen Betrag zum Ausgleich. Sie müssen dieses Wasser noch nicht einmal speziell kaufen. Leitungswasser, evtl. noch einmal gefiltert, ist hervorragend geeignet. Auch Kräutertees unterstützen die Basen-Seite wunderbar.
Auch die unterstützende Zufuhr von Gerstengrassaftpulver kann sinnvoll sein. Gerstengras enthält u.a. eine Fülle an Mineralstoffen, die wichtig sind für die Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichtes. Darüber hinaus ist es selbst hoch basenbildend. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es anderen Produkten unter den sogenannten Basenpräparaten vorzuziehen. Denn es handelt sich beim Gerstengrassaftpulver um ein Naturprodukt. Somit können alle darin enthaltenen Stoffe deutlich besser von unserem Körper verwertet werden als die künstlichen Mineralien aus den Basenpräparaten.
Unser Körper entsäuert auch über die Haut. Somit unterstützen auch Basenbäder die Regulierung unseres Säure-Basen-Haushaltes, indem sie die Haut zu einer vermehrten Ausscheidung von Säuren, Stoffwechselendprodukten und Giften anregen. Ideal und um den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht unnötig zu strapazieren ist ein Bad pro Woche. Geeignete Basenbäder finden Sie in der Apotheke oder in Reformhäusern.
Zur Entsäuerung über die Haut dienen auch regelmäßige Saunagänge, wenn Sie dies vertragen. Darüber hinaus haben sie den positiven Effekt, dass sie auch das Herz-Kreislaufsystem stärken.
Ganz simple Möglichkeiten die Säure-Basen-Regulierung unseres Körpers positiv zu unterstützen liegt in der Stress-Reduktion oder dem stetigen und aktiven Ausgleich vom Stress. Hierzu zählen z. B. Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobsen oder Meditation, aber auch Pilates, und Yoga sowie Bewegung im Allgemeinen. Hierbei muss es nicht immer gleich die Joggingrunde sein. Regelmäßig ein strammer Spaziergang ist ebenfalls sehr effektiv. Dabei tief ein- und ausatmen oder eine Atemübung mit einfließen lassen – denn die Atmung ist auch ein Kompensationsmechanismus unseres Körpers zur Regulierung seines Säure-Basen-Haushaltes, die wir so gezielt unterstützen können.
Neben der aktiven Stressreduktion im Sinne von Entspannungsübungen und Bewegungen spielt auch die Stressreduktion in unserem Kopf eine wichtige Rolle! Ein Tag hat nur 24 Stunden und viele Dinge sind gar nicht so eilig, wie sie vielleicht auf den ersten Blick scheinen. Nehmen Sie sich auch regelmäßig Zeit für sich, gönnen Sie sich kleine Auszeiten! Sie dienen nicht nur Ihrem seelischen Wohlbefinden, sondern ermöglichen Ihrem Körper in der Ruhephase auch sich voll und ganz auf seine Stoffwechselfunktion und -regulierung zu konzentrieren.
Die Devise heißt: Ausprobieren!
Es gibt kein allgemein gültiges Rezept für alle! Jeder Organismus ist ganz individuell. Mit etwas Zeit und Konsequenz finden Sie heraus, was am besten zu Ihnen passt.
Sollten Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, sprechen Sie mich jederzeit gerne an! Dann schauen wie gemeinsam, was wir Gutes für Sie tun können.
Bleiben Sie gesund!
Herzlichst
Ihre Anne Moritz